Kleine Vereinsgeschichte
Die Flugsportvereinigung Radolfzell e.V. (FSVR) besteht seit 1966.
Aber bereits ab 1927 wurde bei Radolfzell in einem Verein Segelflug betrieben. Sowohl mit Modellflugzeugen als auch mit selbstgebauten Schulungsflugzeugen flog man auf dem Galgenberg in Bohlingen und auf dem Ballenberg bei Engen.
Mit dem Fahrrad wurde der Anhänger mit dem zerlegten Flugzeug zum Startplatz gezogen. Die Flugzeuge wurden aus Sperrholz und mit Stoffbespannung selbstgebaut und waren entsprechend empfindlich. Fast jeden Abend mussten diverse Einzelteile eingesammelt werden. In der Werkstatt im Mühlbachweg wurden die Flugzeuge dann in aufwändiger Handarbeit wieder repariert und flugfähig gemacht.
Am 23. Mai 1935 berichtete der SÜDKURIER über die Gründung einer HJ-Schülerfliegergruppe. Deutschlandweit wurde die Freizeitfliegerei während des Nationalsozialismus als Ausbildungsschmiede für die Luftwaffe der Wehrmacht missbraucht.
Nach dem Krieg war die private Fliegerei verboten, erst 1951 fiel das Verbot der Alliierten, Segelflugzeuge zu bauen und zu besitzen.
Gründung der Flugsportvereinigung Radolfzell
Am 25. Mai 1966 war im Hotel Krone in Radolfzell die Geburtsstunde der Flugsportvereinigung Radolfzell. Aus der Taufe gehoben wurde sie durch den Segelfluglehrer Karl Wollner, der sein Leben der Fliegerei gewidmet hatte, und 20 Gründungsmitgliedern. Der Gründungsvorstand bestand aus Karl Wollmer (1. Vorsitzender), Herbert Hagmüller (2. Vorsitzender), Paul von Adlersfeld (Schatzmeister) und Eduard Cierpinski (Schriftführer). Ohne eigenes Flugggelände flog die wandernde Fliegergruppe als Gäste auf den Segelflugplätzen in Reiselfingen im Hochschwarzwald, in Pfullendorf und auf dem Heiligenberg.
Im Oktober 1967 wurde als erstes eigenes Vereins-Flugzeug ein gebrauchter Motorsegler SF23 Falke mit nur 80 Flugstunden erworben und auf dem Flugplatz Pfullendorf stationiert.
Am 1. November 1968 war es endlich soweit: Auf dem Gelände des heutigen Flugplatzes Stahringen erfolgte der Spatenstich. In einem Jahr harter Arbeit und unter großem finanziellem Einsatz der Mitglieder wurde ein Segelfluggelände geschaffen. Gleichzeitig wurden das Clubheim mit Flugleitung und eine kleine Werkstatt in der von der SCHIESSER AG geschenkten Baracke eingerichtet. Die Flugsportvereiningung Radolfzell hatte endlich eine Heimat, und am 1. November 1969 erfolgte der erste Start auf dem eigenen Flugplatz mit dem neu erworbenen Motorsegler D-KAPF.
Am 7. Juli 2008 wurde der Flugplatz Radolfzell-Stahringen als Sonderlandeplatz (ICAO-Kennung EDSR) für den Luftverkehr mit Segelflugzeugen, Motorseglern, Ultraleichtflugzeugen, Motorflugzeugen bis 2 Tonnen, Fallschirmspringern und Ballonen zugelassen. In außergewöhnlich reizvoller Landschaft ist die Flugsportvereinigung Radolfzell e.V. heute die fliegerische Heimat von zahlreichen Vereinsmitgliedern nahezu jeden Alters.
Der Verein ist mit seinem Fluggerät, dem Fluggelände, den baulichen Anlagen sowie mit seiner Jugendgruppe gut aufgestellt. Viele Mitglieder haben sich in ihrer Freizeit zu ehrenamtlichen Fluglehrern, Technikleitern und Gerätewarten etc. ausbilden lassen und bilden sich beständig fort, um den Verein in eine stabile Zukunft zu führen.