Ein Fluglager im Zeitraffer
Normalerweise ist so ein Fluglager eine gemütliche Angelegenheit: Anreise, Camp installieren, Aufbauen, Fliegen, Grillen, Sightseeing, Fliegen, Essen gehen, Fliegen, Abbauen, Heimfahren, das Ganze über fünf bis sieben Tage verteilt. Pfingsten 2024 haben wir alles ein bisschen schneller gemacht, bevor eine massive Regenfront Süddeutschland erfasste.
Die Anreise am Sonntag, 26. und Montag, 27. Mai verlief noch nach Plan, alle tröpfelten nach und nach in Schwandorf EDPF ein, wo die Vorhut schon mal die Gegebenheiten ausgekundschaftet hatte. Mit Wohnmobilen, Zelten, Flugzeugen, Motorrädern, Anhängern richteten wir uns häuslich ein, voller Vorfreude auf die kommenden Tage. Fast alle Flugzeuge hatten wir dabei, außer den Ka8en war alles da, was Flügel hat.
Dienstag flogen die Segelflieger los Richtung Bayerwald, kamen aber alle eher so mittelglücklich zurück. Alle? Nicht alle, die ASH 25 musste vom Acker geholt werden, auch das gehört schließlich zu einem Fluglager, eine ordentliche Rückholtour mit beeindruckten Großbauern auf beeindruckenden Großtraktoren.
Mittwoch war das Wetter nicht viel besser, es reichte für einen Ausflug mit Doppeldecker und Aquila zum Feuerstein, und auch für ein bisschen Segelfliegen im Gleitbereich, aber viel mehr war nicht drin. Die Wettervorhersagen waren sich einig, dass über die nächsten Tage Sturmfluten vom Himmel zu erwarten waren, woraufhin Aquila, Rattel und Katana die Flucht ergriffen und sich auf den Heimweg an den See machten.
Am Donnerstag brachen zwei Reisegruppen in Regenmänteln auf zum Sightseeing nach Regensburg, wo sie u.a. noch trockenen Fußes die legendären Bratwurschtsemmeln aus der Historischen Wurstkuchl testeten, bevor zwei Tage später das Gelände dort direkt an der Donau komplett überflutet war.
An Fliegen war nicht mehr zu denken, deshalb war am Freitag großer Aufbruch angesagt. Die mit den Zelten hatten diese wohlweislich bereits am Donnerstag noch im trockenen Zustand abgebaut und verstaut. Der Sunwheel-Doppeldecker schaffte es am Wochenende nach Hause, die Remo blieb bis Mittwoch.
Ein Fluglager im Zeitraffer also. Schade, denn die Bedingungen in Schwandorf sind zum Campen und Fliegen klasse, die Fliegerfreunde dort äußerst hilfsbereit und pragmatisch, und die neue Segelflughalle und deren Inhalt lässt Fliegerherzen höher schlagen. Vielleicht kommen wir mal wieder, schee war’s schoo!