Umwelt am Flugplatz
Die FSV Radolfzell-Stahringen e.V. (FSVR) engagiert sich besonders für die Umwelt: Als erster Verein in Baden-Württemberg erhielt die FSVR das Zertifikat für vorbildlichen Umgang mit der Umwelt. Durch aktive Teilnahme am Sport-Audit Luftsport (LINK) ist permanente Überwachung gewährleistet.
DAeC-Beitrag
Der DAeC sammelt die Erfahrungen von Flugplätzen mit Naturschutz in der losen Serie “Flugplätze in Schutzgebieten”. Im April 2024 ist dort ein Beitrag über den Flugplatz Radolfzell-Stahringen erschienen. Ihr findet ihn unter diesem Link.
Rückzugsraum für Tiere
Die großen Wiesenflächen mit dem anliegenden Feuchtgebiet, das unter Naturschutz steht, sind ein idealer Rückzugsraum für Tiere aller Art. Aufgrund der Sperrung des Flugplatzbereichs für den allgemeinen Verkehr tummeln sich hier insbesondere scheue Tiere. Die Gewöhnung an den Flugbetrieb und die damit verbundenen Geräusche und Bewegungen geht so weit, dass sich Fischreiher, Störche, Hasen, Greifvögel, Krähen, Mäuse, Füchse und Rehe sogar während des Flugbetriebs ungeniert auf dem Platz aufhalten. Sie haben aus Erfahrung gelernt, dass sie von Fliegern und Flugzeugen nichts zu befürchten haben.
Unsere „Nachbarn“ im Storchennest neben der Piste sind echte Flugprofis, von denen wir uns gerne die Thermik anzeigen lassen. Im Sommer 2011 hatten wir eine kleine Storcheninvasion: 27 Störche genossen die vielen kleinen Frösche, die damals das feuchte Wetter beschert hatte.
Eine besondere Spezies sind „unsere“ Wildschweine. Sie meiden den Flugbetrieb, aber nicht den Flugplatz: Nachts, wenn die Engerlinge offenbar besonders saftig sind, wird schon mal der eine oder andere Quadratmeter Wiesenboden umgepflügt. Damit es keine Kollateralschäden beim Flugbetrieb gibt, nutzen wir Weidezäune, vor denen die Schwarzkittel tatsächlich noch Respekt haben. Beim Überflug kurz vor der Landung kann man mit etwas Glück Eber, Bache und Frischlinge beim Familienpicknick sehen.
Als ökologische Besonderheit gehen auch die „Büffel“ durch. Die Longhorns nutzen gemütlich das Reservat hinter dem Weidezaun am Rollhalt 19 und lassen sich beim Grasen nicht stören.
Gelände
Die Gesamtgröße des Fluggeländes beträgt rund 6 Hektar, wovon maximal ein Hektar als überbaut anzusehen ist. Die ungenutzten Flächen sind saisonalen Schwankungen unterworfen und schwanken zwischen 2 und 5 Hektar. Die Größe der versiegelten Fläche beträgt rund 0,4 Hektar. Der Tankbereich ist wassertechnisch völlig isoliert.
Das Fluggelände Stahringen grenzt an das Landschafts- bzw. Naturschutzgebiet an und fügt sich mit den großen Grasflächen optimal in die umgebende Landschaft ein.
Ausreichend vorhandene Parkplätze in dafür vorgesehenen Bereichen und Absperrungen zu den Grasflächen hin sorgen dafür, dass Fremdfahrzeuge das Fluggelände nicht befahren und Fußgänger das Gelände nicht betreten. Somit kann ausgeschlossen werden, dass Verunreinigungen in das Erdreich eindringen können. Die Tankwagenzufahrt und der Besucher-Parkplatz sind versiegelt und an die Abwasserabscheidungsanlage angeschlossen.
Ökologische Verbesserungsmaßnahmen
Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung waren unter anderem die Rücknahme der Oberflächenversiegelung am Hallenvorfeld um 50% auf nunmehr 1800m², die fachgerechte Verlegung von Abwasserleitungen und die Installation einer Tankanlage, die Verunreinigungen ausschließt. Das Schleppflugzeug des Vereins und die am Platz stationierten Motorsegler und Motorflugzeuge besitzen bis auf wenige Ausnahmen ein Lärmschutzzeugnis. Das Schleppflugzeug ist mit einem optimalen Antriebspaket ausgerüstet und genügt damit – wie auch der Schulungsmotorsegler – den Anforderungen für erhöhten Schallschutz.
Schallschutzverfahren beim Flugbetrieb
Unsere Platzrunde ist so angelegt, dass der Überflug über bewohntes Gebiet vermieden wird. Die Platzrundenhöhe beträgt 2600 ft MSL, also ca. 300 m über Flugplatzniveau. Zum Schutz der Anwohner fliegen wir immer möglichst hoch an und halten die auf der Karte eingezeichnete Platzrundenführung möglichst genau ein. Wenn die Verhältnisse es erlauben, starten wir auf der Piste 01 und landen in entgegengesetzter Richtung auf der Piste 19, um den Überflug von Stahringen zu vermeiden. Das Warmlaufen der Motoren erfolgt abseits am Rollhalt und nicht an der Besucherterrasse. Für den Start wird die gesamte Startbahnlänge genutzt, um im Flugplatzbereich möglichst viel Höhe zu gewinnen und den „Schall-Fußabdruck“ über der Flugplatzumgebung gering zu halten. Der Steigflug über dem Platz wird unter Volllast und genauer Einhaltung der optimalen Steiggeschwindigkeit durchgeführt. Der Endanflug wird möglichst hoch angesetzt, damit der Gleitwinkel im Endanflug mit den Landehilfen und nicht mit der Motorleistung korrigiert werden kann.
„Schwarze Schafe“ ,die sich nicht an allgemeine und lokale Rücksichtsregeln halten, gibt es leider auch unter Piloten. Sie erhalten keine Genehmigung mehr zur Landung auf unserem Platz.